Strapazierte Nägel: Das hilft!
Splissige und splitternde Nägel entstehen vorzugsweise, wenn die Nagelplatte zu wenig Keratin enthält. Der Grund kann auch erblich bedingt sein oder es liegt eine organische Unterversorgung vor. Sie kann die Folge einer zu geringen Aufnahme von Mineralien durch gesunde Lebensmittel sein, vor allem wenn der oder die Betroffene zu wenig Wasser trinkt. Eine chemische Überbelastung kann ebenfalls zu einem Nagelspliss führen. Bei einer erblich bedingten Form kann der Nagelspliss nur durch eine künstliche Nagelmodellage dauerhaft behoben werden, da der Naturnagel auch bei perfekter Ernährung und ausreichender Wasserversorgung weiterhin zu wenig Keratin produziert. Der Defekt liegt hier in der Nagelmatrix, also der Geburtsstätte des Naturnagels hinter dem Nagelbett.
Trockene Nägel
Nägel können durch zu aggressive Putzmittel oder zu häufiges Waschen mit zu starken chemischen oder stark desinfizierenden Waschsubstanzen austrocknen. Die in Reinigungsmitteln enthaltenen Tenside öffnen nicht nur die natürliche Hautbarriere über sechs Stunden, sondern weichen auch das Keratin in der Nagelplatte über acht Stunden lang auf. Bis das Keratin wieder komplett im ursprünglichen Zustand gefestigt ist, vergehen also acht Stunden. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist die Haarstruktur: Geht man mit frisch gewaschenen und geföhnten Haaren ins Bett, sind die Haare am nächsten Tag durch das Liegen in der Form angepasst, da sich das Keratin acht Stunden lang gefestigt hat.
Die Betroffenen sollten also das Waschen und Pflegen der Nägel und Hände überdenken.
Es sollten nur milde und rückfettende Waschsubstanzen wie zum Beispiel Zuckertenside aus Kokosnuss verwendet werden. Diese stärken und bauen die natürliche Hautbarriere auf, statt sie zu öffnen, und sorgen dafür, dass der Naturnagel nicht ausgetrocknet wird. Zudem sollten Sie die Hände nach dem Waschen sorgfältig abtrocknen. Ein Verdunsten des Wassers auf der Haut greift die Haut und die Nägel besonders an. Denn bis Haut und Nägel langsam wieder trocken werden, steht meist schon der nächste Waschgang an und eine Festigung des Keratins ist meist gar nicht mehr oder nur über Nacht möglich. Dieser Stress führt zu einem starken Feuchtigkeits- und Fettverlust bei Haut und Nägeln. Hier ist eine tägliche Pflege mit natürlichen, kalt gepressten, hochwertigen und intensiv wirksamen Ölen sehr zu empfehlen. Haut und Nägel werden genährt und tonisiert.
Chemisch angegriffene Nägel
Chemisch belastete Nägel wurden mit zu viel chemischen Substanzen in Verbindung gebracht, beispielsweise beim Arbeiten im Haushalt oder im Beruf. Die Nägel trocknen aus und verändern sich im schlimmsten Fall in ihrer Struktur. Hier sollten Sie den Kontakt mit Chemie möglichst vermeiden. Das Tragen von Nitril Handschuhen ist eine Möglichkeit, denn Nitril Handschuhe werden auch von Chemikern getragen, um sich vor den chemischen Substanzen zu schützen. Handschuhe aus Vinyl oder Latex dagegen lassen viele chemische Substanzen passieren und sind in diesem Fall nicht gut geeignet. Generell wird bei chemisch angegriffenen Nägeln die gleiche Pflege und Handhabung wie bei trockenen Nägeln empfohlen.
Weiche und dünne Nägel
Weiche Nägel weisen eine zu geringe Hornplatten-Bildung auf. Sie sind zwar flexibel, es fehlt ihnen jedoch an Festigkeit und Stärke. Risse können wegen der hohen Flexibilität der Nagelplatte nicht so schnell entstehen, jedoch kann das Überbiegen der Nägel schmerzhaft werden und auch zu Blutergüssen unter der Nagelplatte führen. Am besten stärken Sie hier die Nagelplatte mit einem Nagelhärter.
Als Kur können Sie die Nägel drei Tage mit einem Härter stärken und zwei Tage mit einem Pflegelack pflegen. Ein Nagelhärter alleine wirkt auf Dauer austrocknend auf die Nägel, sie werden splissig und brüchig. Also ist es wichtig, dass Sie neben einem Nagelhärter auch einen Pflegelack benutzen. Zum Ablackieren verwenden Sie am besten einen schonenden Lackentferner mit Pflegeölen, um den Nagel nicht unnötig zu belasten.
Gute und reichhaltige Öle
- Avocado Öl
- Trauben Kernöl
- Aprikosen Kernöl
- Pflaumen Kernöl
Vorsicht: Olivenöl, das tatsächlich am häufigsten angewendet wird, ist hier nicht empfehlenswert, es bleibt eher auf der Haut liegen und zieht schlecht ein.